NACKT IM WIND

Nur paar Breitengrade tiefer
Paar Längengrade dann nach links
Stößt unsere Phantasie an Grenzen
Dort wo die stummsten Schreie sind

In Labyrinthen unvorstellbar
Eiskalter Hoellenlavastrom
Der keine Gnade kennt nur zuschlägt
Der selten zögert nie verschont

Hier fordern Sünden unserer Ahnen
Unsere Stumpfheit ihr Tribut
Keine Gefangenen die Parole
Hier wird bezahlt mit Fleisch und Blut

Nackt im Wind
Der brüllt und wütet
Im Orkan der Menschen frisst
Nackt im Wind, der planlos tötet
Weil er weiss, dass man ihn schnell vergisst

Gebete an dämonen Götter
Anscheinend interessiert die nicht
Dass unsere Abendbrotkulisse
Auf Karten hofft, die neu gemischt

Wir werfen Münzen hoch und warten
Dass weder Zahl noch Krone kommt
Damit auch diesmal keiner Schuld hat
Und jeder sein Gewissen schont

Nur paar Breitengrade südlich
Und dann nach Osten weint ein Kind
Noch ehe dieses Lied hier ausklingt
Verhungert es
Stirbt Nackt im Wind

Nackt im Wind
Der brüllt und wütet
Im Orkan der Menschen frisst
Nackt im Wind
Der planlos tötet
Weil er weiss dass man ihn schnell vergisst

Lyrics: Herbert Grönemeyer, Wolf Maahn

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